Urheberrechtler wirft das Handtuch

Wie auf heise online just zu lesen ist, wirft der US Urheberrechtler William Patry das Handtuch und hat mit 1. August sein Copyright Blog geschlossen. Die Gründe dafür seien zum Einen, dass es trotz Disclaimer immer wieder zu Verwechslungen seines Blogs mit seinem Arbeitgeber Google gab, für welchen er als Copyrightexperte arbeitet. Zum anderen sieht Party das Urheberrecht in einer Sackgasse. Auf heise online ist zu lesen: „Nach 26 Jahren Tätigkeit im Bereich Urheberrecht und 800 Postings in vier Jahren auf seinem Blog sei er es leid, schrieb Patry zuletzt, als ewiger Dissident auftreten zu müssen. Als Urheberrechtler von Beruf halte der den Schutz von Werken, insbesondere im Bereich der kommerziellen Film-, Musik- und Verlagswirtschaft für essenziell, allerdings in der richtigen Dosis. Seiner Meinung nach sei man davon inzwischen weit entfernt. „Wir sind längst weit überhalb der Dosis, die der Gesundheit zuträglich ist und befinden uns im Stadium einer ernsthaften Krankheit“, schreibt Patry.
Das Urheberrecht habe seinen eigentlichen Daseinszweck verloren, nämlich einen Anreiz für neue Werke zu bieten. „Stattdessen fungiert es inzwischen hauptsächlich als Absicherung gescheiterter Geschäftsmodelle, als Unterdrückung neuer Geschäftsmodelle und Technologien und dafür, soweit möglich, Gewinnmitnahmeeffekte aus Aktivitäten zu erzielen, die den Rechteinhabern nicht nur nicht schaden, sondern Nutzen bringen“, schreibt Patry mit einem Seitenhieb auf den Antipirateriekampf der Unterhaltungsindustrie. Das Urheberrecht könne man nie wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzen, zuviele multilaterale Abkommen und Handelsverträge sicherten das ganz bewusst ab.“

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