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Woche der Rückschläge

Gerade letztes Wochenende waren wir bei meiner Familie, den 96. Geburtstag meiner Oma feiern. Leider hatte sie genau an dem Tag keinen guten Tag, aber am Tag darauf, als wir uns für den Rückweg nach Wien verabschiedet haben, war sie gut drauf, hat uns erkannt, viel geredet und mich noch zweimal fest gedrückt – so fest es eben ging. Am nächsten Tag ist sie gestorben.

Ich hatte die beste Oma der Welt – literally! So viele schöne Kindheitserinnerungen im Haus meiner Oma, im Garten, wie sie mich mit dem Schlitten im Winter zur Bushaltestelle gezogen hat …

Auch wenn sie nicht alles, was ich gemacht habe, gut fand – scheiden lassen ist da ganz oben auf der Liste und sie hätte es auch nicht gemocht, hätte sie noch ganz mitbekommen, dass ich meinen brauchbar bezahlten Dayjob im Großkonzern gekündigt habe – sie hat immer gesagt: „Du wirst Deinen Weg schon machen.“ Und das tu ich auch. Sie hat mich sehr gut auf das Leben vorbereitet. Gut, und den Rollsplitt aus dem Knie gezogen, als ich damals an der Ecke mit dem Fahrrad böse hingefallen bin.

Ebenfalls am nächsten Tag, wenige Stunden vor dieser Nachricht, erhielt ich eine Absage für das Gründerprogramm – ich sei noch nicht lang genug nicht mehr selbständig, das ginge erst ab September. Es ist Anfang Februar und ich habe nicht die Absicht, so lange „untätig“ hier rumzusitzen. Ich habe allerdings auch nicht vor, wieder irgendwo eingesperrt zu arbeiten und meine Zeit zu vergeuden. Ich habe sehr ernsthaft vor, mich wieder selbständig zu machen, also werde ich dies nun eben selber tun und halt schneller Geld verdienen müssen. #dannistdasjetztwohlso

Und jetzt fahren wir eine Woche später erst einmal schon wieder in den schönen Vorharz, diesmal zu Omas Beerdigung. Ich hasse Beerdigungen. Wenigstens zu meiner eigenen werde ich nicht gehen müssen, immerhin ein schwacher Trost für die Zukunft.

Das Jahr ist noch keine sieben Wochen alt und mir fehlen schon zwei. Einige verschobene Termine später steht fest: Es sind zu viele Menschen jetzt um diese Zeit im Jahr bereits gestorben – zu viele Beerdigungen in den nächsten Tagen und Wochen auch bei denen, die ich anrief oder anmailte, um sie zu bitten, dass wir uns einen neuen Termin ausmachen. Und es ist für mich ein verdammt mieser Grund, die Buchhaltung für Januar um eine Woche zu verschieben.

Ach ja, die Waschmaschine macht unschöne Geräusche, als würde ein Kugellager kaputtgehen, der Wäschetrocker gibt auf und der Musekater ist auch schon wieder krank. Und am meisten nervt mich, dass meine gerade erarbeitete Routine – Wecker zwischen 8:30 udn 9:00, Zähneputzen, Kaffee, Schreibtisch und Kreativarbeit und dann ab Mittag erst Internet, Mails und Termine – schon wieder völlig durcheinender ist. Also mal schauen, was die nächste Woche bringt.

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Ein Kommentar

  1. Bei einem Deiner Podcasts sagtest Du: „2018, zeig, was du kannst“ – okay, dass es solche Dinge kann, hätte es schon einmal bewiesen. Und ab jetzt die schönen Sachen. Ganz sicher!

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