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Books on Demand

Durch die Ãœberlegung, meine Dissertation „demnächst“ veröffentlichen zu müssen, bin ich jetzt doch einmal auf die Internetseite von Books on Demand gelangt. Und ja, ich mach noch einen Vergleich, welche Verlagsangebote für Dissertationen gut und geeignet sind 😉 Heute aber erst einmal generell zu Books on Demand:

Also flink sind sie schonmal – mein Infopaket war tatsächlich am übernächsten Tag da! *freu* Ein DinA4-Umschlag, nicht allzu dick. Darin 5 Dinge: ein freundliches personalisiertes Anschreiben (Pluspunkt +), ein Faltblatt zur aktuellen Wettbewerbsausschreibung, die aktuelle Ausgabe des Verlagsmagazins „BoD Aktuell“, die Neuerscheinungsinformationen „BoD Novitäten“ und schließlich „Meine Autorenmappe – alles für die Buchveröffentlichung“. Alles insgesamt ansprechend gestaltet, nicht zu aufdringlich aber freundlich.

Beim ersten Durchblättern überall strahlende Gesichter junger oder auch älterer Autoren, die nun endlich allesamt mindestens ein Buch veröffentlicht haben. Bei BoD natürlich. Nun gut, Werbung muß wohl sein, aber genau dazu ist so eine Informationssendung ja auch da. Beim etwas genaueren Hinsehen fällt auf, daß einige der Titel im 16seitigen Novitätenkatalog etwas grenzwertig sind… Auf der Rückseite dann die Bestsellerliste: Auf Platz 1 der Bestsellerliste Sachbuch steht „Texas Hold’em“, auf Platz 4 „Die Selbstlähmung Deutschlands – die Diagnose eines Dänen“, auf Platz 5 folgt „Der multiple Orgasmus des Mannes“, Platz 9 belegt bereits „Hennings Online Poker Guide“, wobei ich mich frage, wozu es eine Printausgabe für einen Online-Guide gibt…^^ Bei drei der vier Beispiele ist mir durchaus klar, warum kein „normales“ Lektorat etwas davon wissen wollte. Die Bestsellerliste Belletristik umfaßt Schulalltagsgeschichten, Erotik- und Liebesromane. Als Schlußlicht auf Platz 10 thront dort „Mamas rosa Schlüpfer“ – too much information!

Nun gut, endlich zum Kernstück der Sendung: meine Autorenmappe. Marketingtechnisch hervorragend benannt und insgesamt so wie sie sein soll: informativ. Daß genau die gleichen Informationen auch als PDF zum Download über die BoD Internetseite in Erfahrung zu bringen sind, soll an dieser Stelle nicht stören – ich bin ja auch eher papyrophil…

Die Autorenmappe informiert also über die diversen Ausstattungen, mit denen jeder sein Buch versehen kann. Paperback, Hardcover, Einbandfarbe, etc.pp. vom Taschengeld bis zu einigen tausend Euro ist alles dabei. Letztere dann allerdings sogar mit Lektorat und Buchgestaltung wie bei einem „echten Verlag“. Wenn man gerade nur mal so darüber nachdenkt, sein Buch bei BoD veröffentlichen zu lassen, kann man auch den Online-Preiskalkulator konsultieren, der einem dann die einmaligen Veröffentlichungskosten, den gestaffelten Kleinauflagenpreis für den Eigenbedarf sowie den potentiellen Verdienst beim Verkauf im Buchhandel ausspuckt.

Beispiel: ein Buchblock von 300 Seiten als Paperback im Standardformat in der Produktklasse BoD classic ohne farbige Abbildungen und einem von mir festgelegten Ladenpreis (inkl. 7% MwSt.) von 15,90€ würde 149,-€ brutto Veröffentlichungskosten nach sich ziehen. Für 1-24 Exemplare müßte ich jeweils noch einmal 20,87€ zahlen; ab 200 Exemplare zwar nur noch 9,31€, aber wo soll ich mit 200 Büchern hin? Pro im Buchhandel verkauftem Buch erhalte ich brutto 0,40€ – eine Marge vom Ladenpreis von 2,5%.

BoD weist gleich am unteren Rand des Preiskalkulators auf die Möglichkeit hin, sich die Kosten doch via Tantiemen wieder zurückzuholen. Diese liegen bei VG Wort / Literar-Mechana für Sach- und Fachbücher bei etwa 380,-€. (Im Übrigen eine Tantieme, die jedem Autoren zusteht, solange ein oder mehrere Veröffentlichungen von ihm im Handel erhältlich sind!)

Achtung!!! Es fallen bei BoD auch laufende Kosten an! Und zwar für das sogenannte Datenmanagement: 1,99€ pro Monat und Titel (inkl. MwSt.). Nicht viel, aber es läppert sich. Die Kosten bleiben nämlich bestehen, solange der Titel lieferbar sein soll.

Im Optimalfall kommt das Geld ja auch mit verkauften Exemplaren wieder rein. BoD bietet eine Reihe kostenloser und teils innovativer Services an, die auch in der Marketingmappe einsehbar sind. Darunter eCards, ein Autorenportrait auf der BoD Internetseite, Eintrag im BoD Novitäten Magazin und Kooperation mit Amazon und Google. Teurer geht natürlich auch; von 49,-€ für eine Leseprobe, über 499,-€ für eine Premium-Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse oder ein Pressepaket Plus. Bei letzterem erhält man übrigens auch nur die Kontaktdaten von verschiedenen „relevanten“ Redaktionen, die man dann selbst zu kontaktieren hat. Auch Audio-BoD bzw. eBoD Versionen sind ab wenigen hundert Euro zu haben.

Hm, also wenn ich wirklich zwingend eine Veröffentlichung bräuchte, würde ich mich schon am BoD wenden. Vielleicht wirklich für die Dissertation, wobei Meiner und andere wissenschaftliche Verlage allerdings spezielle Dissertationsangebote haben. Aber der Vergleich kommt wie gesagt später noch. Versprochen!

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