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Julia Cameron: The Artists Way

Nach fast zehn Jahren ist es momentan wieder mal soweit: Ich arbeite mich durch „The Artist’s Way“ von Julia Camron (dt. Übersetzung: „Der Weg des Künstlers„). Damals hab ich das Buch nicht ganz bis zum Schluss durchgearbeitet, dieses Mal habe ich das allerdings vor.

Angeregt wurde ich durch die Erinnerung an die „Morgenseiten“. Danke an Jurenke Jurk von der Romanschule (fka Schreibfluss) an dieser Stelle! =)

Morgenseiten

Die Morgenseiten waren damals schwierig für mich, weil ich sie nie wirklich gut in meinen Alltag integrieren konnte. Damals bin ich bei „Abendseiten“ gelandet, die allerdings nur so mittelgut bei mir funktioniert haben. Mein Kopf war damals eher bei all den Dingen, die über den Tag so angefallen sind und nicht bei den tieferliegenden Dingen, mit denen ich mich eigentlich wohl besser hätte beschäftigen sollen. Das klappt morgens tatsächlich deutlich besser. Und dadurch, dass ich jetzt selbständig arbeite und nicht um 8:00 oder sowas im Büro sein muss, kann ich mir das wirklich viel besser einteilen und komme tatsächlich auch morgens dazu, meine Morgenseiten zu schreiben.

Um genau zu sein, hat es mich dermaßen gepackt mit den Morgenseiten, dass ich auch gleich ein Morgenseiten Journal erstellt habe für alle, die die Morgenseiten mal ausprobieren wollen.

Ich bin ein echter Morgenseiten-Fan geworden. Im Leben geht es bei mir gerade leider etwas turbulent zu und dank Morgenseiten bin ich dabei noch nicht verrückt geworden. Im Gegenteil. Ich glaube, wenn ich nicht auch noch den ganzen Scheiß anderer Leute am Hals hätte, wäre ich schon viel weiter in der Aufarbeitung all dessen, was zwischen mir und dem wirklich täglichen, disziplinierten Schreiben steht.

Ich will es diesmal wirklich schaffen, als Autorin zu leben, also arbeite ich gerade wirklich hart daran, alle Blockaden loszuwerden.

Die ersten drei Wochen

Die ersten drei Wochen liefen wie am Schnürchen. Keine gröberen Haken oder Blockaden, keine Probleme in der Umsetzung der Wochenaufgaben. Im Gegenteil, ich fühle mich besser und habe klarere Gedanken als in den letzten Monaten. (Bis auf ein körperliches Gebrechen, das im Moment leider eher schlimmer als besser wird.) Endlich habe ich das Gefühl, endlich wieder wie ich zu denken. Allerdings ecke ich mit meinen Ansichten aktuell auch wieder vermehrt irgendwo an. Ich bin aber nicht sicher, ob es daran liegt oder an meiner im Vergleich zu anderen Leuten eher pragmatischen und norddeutsch-direkt geprägten Herangehensweise, die hier in Österreich immer wieder unangenehm auffällt. Andererseits: Wenn zwei Jahre am Stück die sachte Ausdrucksweise durchgehend ignoriert wird und nach einem Mal etwas krasserer Formulierung die Diskussionen losgehen, würde ich das eher als Erfolg verbuchen.

Woche 4

Die vierte Woche ist die, in der Julia Cameron „Reading Deprivation“ anordnet. Meine Ausgabe des Buchs ist von 1995, also erweitere ich die Anordnung, nicht zu lesen gleich selbständig um „Digital Detox“, also auch und vor allem nicht im Internet lesen, nicht auf Social Media versacken, keine Eskapaden in Amazon- oder Pinterest-Recherchen. Man gut, dass ich kein Facebook mehr habe, keinen Account auf Instagram und schon seit Monaten nur noch sehr sporadisch auf Twitter bin. Mastodon wird mir etwas fehlen, aber kurz jeden Tag mal reinschauen ist für mich okay. Nur nicht versacken. Nachrichten lesen ist genehmigt, ebenso wie 2x täglich Mails checken und ein paarmal am Tag auf Signal schauen, wer was wollte. 15 Minuten pro Tag Duolingo zum Französischlernen sind gebongt. Und zwei Podcastfolgen sollen diese Woche noch raus. Aber wenn die Arbeit getan ist, wird der Rechner runtergefahren. Bis zum nächsten Tag – nach den Morgenseiten!

So wie jetzt.

Woche 6

Update vom 30. März 2020: Woche 6 – die, die sich um Finanzielles dreht. Und die, die ich wiederhole, weil dank Corona-Lockdown irgendwie alles crazy ist in meinem Leben, auch wenn sich an meinem Alltag gar nicht viel geändert hat, außer dass der Fellow Nerd jeden Tag daheim ist und es jeden Tag warmes Essen gibt statt ab und an nur mal eine Scheibe Brot zu Mittag. Trotzdem bin ich nicht dazu gekommen, die Aufgaben zu machen, weder die, die man draußen machen kann, wie Steine oder Pflanzen sammeln, noch die, die man drinnen macht, wie 5 alte Kleidungsstücke auszusortieren.

Dafür hab ich schonmal für April ein Haushaltsbuch im neuen BulletJournal angelegt.

Woche 7

Woche 7 habe ich ziemlich vertrödelt. Gerade auf die Aufgabe mit der Collage hab ich mich eigentlich voll gefreut, allerdings hab ich keine Papierzeitschriften und weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, wo ich noch welche herkriegen soll, ohne 20 Stück zu kaufen, was ich eigentlich nicht will. Ich hab es schließlich mit einem Moodboard bei Canva probiert, habe eigene Fotos hochgeladen und dazu in den Canv-Fotos nach den Bereichen gesucht, die mich interessieren. Ich habe mit all den Bildern dann ein Moodboard erstellt und dann die Größe auf „Wallpaper“ geändert. Das hab ich jetzt auf meinem externen Monitor als Hintergrund und freue mich immer, wenn ich die verschiedenen Bilder sehe. 🙂

Woche 8

Die Woche, in der ich etwas Pause habe, um Dinge aufzuarbeiten, die die zwei Wochen davor liegengeblieben sind. Ich habe in 12 Tagen ein Sachbuch („Podcasten für Kreative“) geschrieben und es nichtmal richtig gemerkt. Also … Hey, ich habe wieder geschrieben!!!!! Wie krass! Ich hatte weite Teile der Zeit davor nicht das Gefühl, das wirklich viel vorangegangen wäre, aber offenbar hat im „Hinterstübchen“ doch einiges gearbeitet. Ich bin sehr angetan. Momentan ist das Buch bei ein paar Testleser*innen und ich hoffe, das ich es schaffe, es am 23. April zu veröffentlichen – so zur Feier des Welttags des Buches. Falls nicht, ist der 1. Mai ja auch ein schöner Tag. 😉 Mit Woche 7 hatte ich vorher ein paar Schwierigkeiten und bin auch erst gestern, am Donnerstag zu den Aufgaben von Woche 8 gekommen. Mal schauen, ob ich die jetzt noch verlängere, um die Aufgaben durchzumachen.

Ich möchte in jedem Fall das Buch fertig durchmachen, da ich mich erinnere, beim ersten Versuch vor ein paar Jahren dann einfach aufgehört zu haben, als es wieder lief, und dann hatte ich die letzten Jahre immer wieder mal dieselben Probleme. Und zugegeben: Es macht auch einfach Spaß.

#TheArtistsWay #DigitalDetox
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