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Alleinsein im Homeoffice [Blogparade]

Es ist ja nun ewig her, dass ich mal an einer Blogparade teilgenommen habe. Aber über diese bin ich gerade gestolpert, auch wenn es bei mir nur ein Grenzfall ist. „Wie geht’s dir mit dem Alleinsein im Home-Office?“, gestartet von Claudia Kauscheder auf abenteuerhomeoffice.at.

Wie es der Zufall wollte, hab ich gerade in der letzten Zeit oft wieder gehört, „das Schreiben ist ja so eine einsame Angelegenheit“. Und irgendwie sind sich da alle auf ihre Art einig, auch wenn viele – gerade hier am deutschsprachigen (Buch)Markt – nicht hauptberuflich schreiben. Ich selbst hab ja auch einen Day-Job mit luxuriös recht flexiblen Arbeitszeiten, aber ich bin ja Schreiberling. Und schreiben kann ich schlecht im Büro neben allem Projektmanagement.

Arbeiten tu‘ ich, ehrlich gesagt, am liebsten im Büro, auch wenn ich alle paar Wochen mal Homeoffice machen kann – und es auch tu, weil ich dann viel erledigt bekomme. Es geht alles recht flott von der Hand, vermutlich weil wenig Störquellen (außer den drei Katzen) vorhanden sind. Aber ich mag es einfach, die Kollegen zu Mittag zu treffen, morgens oder nachmittags an der Kaffeemaschine kurz plauschen und dann wieder in die Aufgaben einzutauchen. Als ich rein freiberuflich gearbeitet hab, hab ich mich oft in irgendein Café gesetzt, wenn nicht gerade eine Telko anstand. Auch wenn ich Menschenansammlungen nach Kräften versuche zu vermeiden, aber so ein paar soziale Kontakte brauche ich ganz offenbar schon.

Und das gilt auch für’s Schreiben. Ich schreibe am liebsten im Kaffeehaus. Straßencafé, wenn’s sein muss, aber ich bevorzuge Wände um mich herum. Draußen schreibe ich nicht gern. Keine Ahnung warum, aber ich bin eben ein Drinnen-Schreiber. Und allein daheim schreiben geht leider wirklich schlecht, im Gegensatz zu daheim Arbeiten. Erstaunlich, aber wahr. Wenn, dann nachts von 22:00 bis 3:00 Uhr, nur da leidet dann der Day-Job etwas. Oder auch etwas mehr.

Und auch, wenn sich alle einig sind, dass Schreiben eine so einsame Sache ist, gilt dies, glaube ich, vor allem für das Überarbeiten und Trimmen der Geschichte. Den ersten Wurf oder einzelne Szenen kann zumindest ich hervorragend bei Schreibtreffen tippen. Mit einer lieben Autorenfreundin im Kaffeehaus sitzen und ab und an diskutieren, wie die andere die aktuelle Szene lösen würde, etc. Das macht Spaß und von Alleinsein keine Spur.

Social Media und vernetzte Schreibgruppen sind ebenfalls toll, da kann man sich mit anderen Schreibsüchtigen über verschiedene Themen austauschen oder auch einfach so ein bissi quatschen, sich über Verträge, Verlage oder Self Publishing unterhalten und die letzten freudigen Ereignisse (Vertrag bekommen! Agentur gefunden, etc.) erfahren. Ist so ein wenig wie der Plausch an der Kaffeemaschine, nur, dass man sich seinen Kaffee noch dazuholen muss.

Mein Fazit ist, dass ich als nur Gelegenheits-Homeofficer ganz gut aufgehoben bin, aber für’s Schreiben dabei bleibe, mich an die Tränke (aka: ins Kaffeehaus) zu setzen.

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3 Kommentare

  1. Also ich arbeite sehr gerne im freien. Natürlich nur wenn das Wetter mit macht 🙂
    Ich freue mich schon auf die kommenden, warmen Tage, wenn ich mich mit dem Laptop in den Garten setze und von da aus arbeiten kann.

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