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Es läuft nicht immer alles rund

Und manchmal läuft’s, aber steil bergab. So hab ich es tatsächlich gestern Nacht geschafft, eine Stipendieneinreichung zu vermasseln. Deadline war am 15.5. und ich hab um 23:05 Uhr abgegeben – allerdings mit nem Formfehler. Auf der dritten Seite des Bewerbungsbogens habe ich das zweite Eingabefeld für den Arbeitstitel der Geschichte und den Anonymisierungs-Code übersehen. Und da die Einreichfrist danach abgelaufen war, durfte ich es heute auch nicht mehr verbessern.

Mein erster Impuls war – wie immer: „War ja klar, ich bin selbst zum Ausfüllen von nem schnöden Formular zu doof.“ Aber nett ist das natürlich nicht zu mir selbst. Und es fällt mir schwer, aus dem Muster auszubrechen und mich nicht die ganze Zeit selbst zu beschuldigen. Andererseits hilft es auch gar nicht, andere zu beschuldigen. Hätten sie meine Verbesserung angenommen, hätte ich die Menschen dort bis in alle Ewigkeiten verteidigt und hochgehalten. Doch so ist es eine weitere Stelle, die mich wie eine Verliererin fühlen lässt. „People will forget what you did. They will forget what you said. They will never forget how you made them feel.“ – Ob’s Maya Angelou oder wer sonst zuerst gesagt hat, ist mir grad egal. Es stimmt. Aber hilft es mir weiter? Nein.

Ja, natürlich ärgere ich mich über mich selbst. Eigentlich bin ich sogar sehr sauer auf mich. Natürlich hätte ich sorgfältiger sein müssen. Ich hätte nicht alles am letzten Tag machen dürfen. Ich hätte mindestens einmal noch über das ausgefüllte Formular, das Expose und die Leseprobe schlafen und sie nach dem Kaffee abschicken sollen (also mindestens einen Tag eher anfangen) … Ja, genau: hätte, wäre, sollte. Hilft leider gar nicht.

Was ich daraus lerne: Mir nächstes Mal mehr Zeit nehmen, besser vorbereiten, alle Seiten nochmal bis unten durchscrollen und vllt noch wen drüberschauen lassen. Klar. Und: Kater #SpotTheCat ist es völlig egal, ob ich für die Story ein Stipendium kriege oder nicht. Der will auch so kuscheln. … Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, ob ich alles richtig gemacht habe oder ob ich ein Stipendium kriege oder nicht oder ob ich die Story jetzt zuende schreibe oder sie in die Schublade zu all den anderen wandert. Vielleicht geht es nur darum, etwas zu haben, neben dem der nächste kleinere oder größere Erfolg sich einfach wieder wie ein Erfolg anfühlt.

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4 Kommentare

  1. Mich würde der Kater für vieles entschädigen, bei vielem trösten – und mich von der Selbstbezichtigung abhalten.

    Ja, solche Mißgeschicke sind ärgerlich, ich fühle da mit Dir. I. d. R. passierte mir solches nicht ein zweites Mal.

  2. Liebe Klaudia,
    tja, Dinge geschehen. Auch solche.
    Leider umso mehr, je müder der Mensch hinter dem Bildschirm ist.
    Gilt für alle Arten von Formularen.
    Deshalb lieber ausgeschlafen angehen.
    Weiter machen!

    1. Nach fünf Tagen Criminale war das Unterfangen, dann noch die Einreichung zu machen, vermutlich ohnehin zum Scheitern verurteilt. Nächstes Mal vor der Criminale (oder was es dann halt auch immer ist) fertig werden und abgeben, ehe ich das Haus verlasse. Ich hoffe, der Plan funktioniert.

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