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Mutmacher Blogparade

Mutmacher BlogparadeVor einer Weil bin ich auf die Mutmacher-Bogparade bei Heide Liebmann gestoßen und habe gerade endlich genug Zeit, mir auch mal meine Gedanken zu machen.

Tja, was ist Mut? Ich glaube, es geht im Leben nicht darum, immer vorne an zu sein und sich immer kopfüber in jedes Wagnis zu stürzen. Viel wichtiger ist es, sich selbst aus Krisensituationen wieder befreien zu können – und ‚mutig‘, sich dabei helfen zu lassen.

Ich denke gerade an die Zeit vor drei Jahren, als ich für die Uni und – ich gebe es ja nur ungern zu – für einen jungen Mann nach Wien gezogen bin und meine Familie und meine Freunde im fernen Norddeutschland zurückgelassen habe. Ich hatte eine kleine Souterrainwohnung gleich bei der Uni ums Eck und war voller Tatendrang und Hoffnung. Sechs Wochen war alles in bester Ordnung (bis auf, dass der Vermieter in die Wohnung ging während ich nicht da war), dann war Silvester und ‚er‘ kam nicht. Seit Monaten waren wir für Silvester verabredet und er hat mich versetzt. Ich saß eine Weile tieftraurig in meiner kleinen Wohnung und raffte mich irgendwann auf, zu einer anderen Party zu gehen – das erste Silvester in einer neuen Stadt allein daheim zu hocken ist ja nun wirklich keine Option. Am Weg nach draußen fiel mir ein Zettel in die Hand, der an der Türklinke befestigt war – die Kündigung für meine Wohnung, die ich doch gerade erst bezogen hatte. Völlig neben mir ging ich zur Party, hatte um Mitternacht einen ziemlichen Zusammenbruch. Das neue Jahr startete für mich ohne Freund, ohne Bleibe und mit Freunden und Familie 1000 Km weit entfernt.

Ich weiß nicht warum, aber nachdem ich mit dem Heulen fertig war, meldete sich mein Kampfgeist. Um drei Uhr saß ich wieder daheim und suchte noch bis in die Morgenstunden im Internet nach einer neuen Wohnung. Meine Sachen hat eine Freundin ein paar Tage später von ‚ihm‘ abgeholt und ich bin im Februar in eine hübsche kleine Altbauwohnung in der Nähe des Stadtparks umgesiedelt. Kurz darauf lernte ich einen anderen jungen Mann kennen und ich bin wirklich froh, dass alles so gekommen ist.

Auch wenn man im ersten Moment eigentlich nie weiß, wozu etwas gut ist, vertraue ich doch darauf, dass sich alles immer zum Guten entwickelt, so wie es das damals getan hat. Der Gedanke an die Zeit vor drei Jahren hilft mir immer wieder, in Krisensituationen nicht zu verzagen und mich aufzuraffen, endlich etwas gegen die Ursache des Problems zu tun; ich habe es einmal geschafft, also schaffe ich es auch wieder!

Ich weiß, dass es Menschen gibt, denen es schwerfällt, sich selbst ‚freizustrameln‘ – ich weiß nicht einmal, wie ich es damals geschafft habe. Das ist ok, es muss ja nicht jeder ein ‚Münchhausen‘ sein. Aber wenn man die Ursache eines Problems erkannt hat, dann muss man auch etwas dagegen tun. Rappelt Euch auf, lasst Euch helfen! Wenn andere Leute das schaffen, dann schafft Ihr das auch! Egal ob Mobbing am Arbeitsplatz, Wohnungskündigung oder was auch immer – das Leben geht weiter, mit oder ohne Euch. ‚Positiv denken‘ hilft wirklich. Zu den ganz großen Mutmachern neben meinem Freund, meiner besten Freundin und meiner Familie gehört die ‚Wunschfänger-Engel‘-Geschichte von Bärbel Mohr: Ein Problem ist immer etwas Positives, sonst hieße es ja Kontrablem. Wenn man nun ein Problem löst, gibt es ‚Päckchen‘ vom Universum. Und zwar nicht irgend etwas, sondern es gehen Wünsche in Erfüllung. Dafür sitzen Engel auf den Wolken und halten Ausschau nach Wünschen, die bis zu ihnen hoch in den Himmel steigen – dazu brauchen die Wünsche allerdings genug Energie, sonst kommen sie ja nie bei den Engeln an. Und je besser man das Problem löst, desto höher fliegen die Herzenswünsche und so bekommt man die Erfüllung hinterher im kosmischen ‚Päckchen‘. (Sehr verkürzt, aber ein wirklich süßes Bild! Danke, Bärbel!)

Ich glaube, Stagnation ist das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann und man muss sich bewegen, um ihr zu entgehen. Es ist vermutlich egal, ob man dabei auch mal einen Schritt zurück macht, solange man sich überhaupt bewegt und dazu gehört es auch, Entscheidungen zu treffen. Irgendein schlauer Mensch hat einmal gesagt, dass man mit jeder Entscheidung eine ganze Reihe an Möglichkeiten ausgrenzt. Viele Menschen haben Angst davor, sich Wege zu verbauen. Aber solange man keine Entscheidung trifft, hat man gar nichts. Für mich ist das ein eindeutiger Appell an den Verstand – da habe ich doch lieber eine tatsächliche Option als nichts – und ich bin sicher, das sehrt Ihr auch so.

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